Die cranio-mandibuläre Dysfunktion ist als eigenständige Erkrankung bisher nur sehr wenigen Fachleuten bekannt, obwohl mittlerweile 60% der Bevölkerung davon betroffen sind. Selbst bei Kindern und Jugendlichen finden sich häufig Symptome dieser komplexen Krankheit. Die Liste der für CMD typischen Symptome ist lang. Allerdings leiden die meisten der Patienten unter einigen wenigen, aber klassischen, Symptom- Kombinationen.
Bei einer derartigen Vielzahl von Symptomen und sicherlich ebenso häufigen Facharztbesuchen fällt es schwer, einen Zusammenhang zu vermuten. Diese Verbindung können Sie als Patient herstellen, denn Ihre Krankengeschichte ist ein wichtiges, diagnostisches Instrument.
Das Kiefergelenk
Um zu verstehen, wie das Kiefergelenk und der Körper zusammenhängen, gibt es eine einfache Vorstellung. Der gesamte Körper ist einer Marionette
gleich am Kiefer- und Kopfgelenk aufgehängt. Sollte nun das Puppenspielerkreuz „schief gehalten“ werden wird sich der Körper automatisch danach ausrichten. Aufgrund dieser Tatsache müssen sich die
ersten Symptome nicht unbedingt im Bereich des Kiefer- oder Kopfgelenkes bemerkbar machen. Vielmehr könnten die Beschwerden in Bereichen auftreten, die nicht mit der Ursache in Verbindung gebracht
werden.
Die Therapie
Um eine solch komplexe Erkrankung effektiv zu therapieren ist es wichtig, eben nicht nur eine symptombezogene, sondern eine ursächliche Behandlung zu beginnen. Diese ist zwar aufgrund häufig langjähriger, chronischer Beschwerden oft langwierig und kompliziert, aber dauerhaft wirksam. Eine Therapie ist in vielen Fällen nur durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche (Physiotherapeut, Zahnarzt, Orthopäde, Gesprächstherapeuten, etc.) letztendlich erfolgreich.